Die Stadt Zerbst/Anhalt wird aus 24 Ortschaften und 56 Ortsteilen gebildet. Da derzeit für nur ca. die Hälfte der ehemals selbstständigen Gemeinden wirksame (Teil-)Flächennutzungspläne vorliegen, wird die Aufstellung eines gesamtgemeindlichen Flächennutzungsplans durch die Verwaltung angestrebt.
In Vorbereitung dieser Planung wurde StadtLandGrün mit der Wohnbedarfsanalyse beauftragt. Zielstellung war die Prüfung der bestehenden (Teil-)Flächennutzungspläne hinsichtlich der ausgewiesenen Bauflächen auf noch vorhandene Wohnbauflächenpotenziale. Darüber hinaus sollten sowohl für die Kernstadt Zerbst als auch für die ländlichen Ortschaften Ableitungen für den zukünftigen Baulandbedarf getroffen werden. In diesem Zusammenhang wurden die Zielstellungen des von StadtLandGrün erarbeiteten und mehrmals fortgeschriebenen Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts (INSEK) Zerbst/Anhalt berücksichtigt. Die großen örtlich agierenden Wohnungsunternehmen wurden ebenfalls in den Prozess einbezogen.
Die wichtigsten Grundlagen für die Abschätzung des zukünftige Wohnbedarfes in der Stadt Zerbst/Anhalt bilden die Ermittlung der Bevölkerungsentwicklung und daraus abgeleitet die Festlegung einer Einwohnerzielzahl. Aufbauend auf dem INSEK sowie der Fortschreibung statistischer Daten wurde ein „Entwicklungskorridor“ festgelegt, der der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung Rechnung trägt. Das Positiv-Szenario stellt auf eine weiter anhaltende positive Entwicklung in direktem Zusammenhang mit wirtschaftlichen Stabilität der Stadt und Region ab. Das Negativ-Szenario dagegen bildet den durch die 7. Regionalisierte Bevölkerungsprognose des Landes Sachsen-Anhalt dargestellten Schrumpfungsprozess ab.
Im Ergebnis wurden durch das Büro Handlungsempfehlungen ausgesprochen, um das „Zielszenario Konsolidierung der Einwohnerzahlen“ zu erreichen. Dabei soll die Innenentwicklung vor einer Außenentwicklung stehen, d. h. für die bauliche Entwicklung sollen vor allem innerörtliche Bauflächenreserven genutzt werden. Ebenso soll die Attraktivität Zerbsts als Arbeits- und Wohnstandort gesteigert werden.
Aus dem durch den Stadtrat am 10. Januar 2024 beschlossenen Teilkonzept des zukünftigen gesamtstädtischen Flächennutzungsplans werden die darzustellenden Wohn- und gemischten Bauflächen zur Deckung des zukünftigen Wohnbedarfs der Stadt Zerbst (Anhalt) abgeleitet.