Die Kommunen verzeichnen verstärkt Nachfragen von Investoren zur Errichtung großflächiger Photovoltaikanlagen. Vielen Kommunen fehlen geeignete Instrumente, um das Für und Wider des jeweiligen Projektes abzuschätzen und ggf. eine Entscheidung gegen die Investition vor den politischen Gremien und gegenüber dem Investor stichhaltig zu begründen.
StadtLandGrün beschäftigt sich bereits seit längerem mit der Erarbeitung gesamtstädtischer Konzepte zur kommunalen Steuerung großflächiger Photovoltaikanlagen. Den Anfang bildete die sogenannte Alternativenprüfung bei der Aufstellung von Bebauungsplänen zur Errichtung von Photovoltaikanlagen. Schnell wurde den Planerinnen bewusst, dass den Kommunen ein gesamtgemeindliches Konzept als Steuerungsinstrument bzw. als Teilplan der Flächennutzungsplanung dienlich sein kann.
Die Planerinnen entwickelten eine Methodik zur Aufstellung dieser Konzepte. Die Prüfung geeigneter Flächen erfolgt dabei in einem dreistufigen System. Durch die Abarbeitung eines Kriterienkataloges werden sukzessive Flächen ausgeschlossen, so dass im Ergebnis alle geeigneten Flächen zur Entwicklung großflächiger Photovoltaikanlagen herausgefiltert werden.
Die zu untersuchenden Kriterien umfassen neben übergeordneten, raumordnerischen und regionalplanerischen Vorgaben auch bestehende Naturschutz-, Denkmalschutz- und sonstige rechtliche Restriktionen. Darüber hinaus werden städtebauliche und kommunale Zielstellungen in den Prüfalgorithmus integriert.
Durch Stadtratsbeschluss des Konzeptes bekennt sich die jeweilige Kommune zu dieser gesamtgemeindlichen schwerpunktorientieren Entwicklung. Das Konzept ist im Sinne des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB im Rahmen zukünftiger gesamtstädtischer Planungen sowie bei der Aufstellung von Bauleitplänen (FNP, B-Plan, Satzungen) zu berücksichtigen.
StadtLandGrün erarbeitete mittlerweile für die Städte Merseburg und Braunsbedra im Saalekreis sowie für die Stadt Zörbig im Landkreis Anhalt-Bitterfeld entsprechende Konzepte.